Die Briten und der Umweltschutz

Ein ganz trauriges Thema; diesbezüglich steht Schottland unseren Standards weit nach, was vor allem wohl auf mangelnden Wohlstand zurückzuführen ist.

Es fängt an beim Energiesparen. Zwar wird in Schottland viel elektrische Energie durch Wasserkraftwerke gewonnen, was an sich vorteilhaft ist - aber auf der anderen Seite wird es gleich wieder verheizt, im wahrsten Sinne des Wortes, denn mangels Zentralheizung sind energieverschwendende Elektroöfen gang und gäbe. Auch das heiße Wasser wird fast überall mit Hilfe von Elektrizität erzeugt. Nur eine einzige von all unseren Unterkünften hatte Doppelglas-Scheiben, ansonsten einfache, sogar recht dünne Verglasung.

Als die Elektrizität in Mode kam, haben offenbar sehr viele ihre Kamine gegen Elektro-Attrappen, die je nach Ausführung nur flackern oder auch heizen, ausgetauscht. Unnötig zu sagen, daß viele sich jetzt ärgern.

Mülltrennung oder gar Recycling-Sammelbehälter habe ich nirgends gesehen. Mehrweggefäße gibt es nicht, sämtliche der Tausend verschiedenfarbigen Limonaden werden in Einweg-Plastikflaschen verkauft. Bier gibt es fast nur in Dosen. Einzige Ausnahme: Milch, da scheint es vielerorts noch so zu sein, daß man die leeren Flaschen vor die Tür stellt und der Milchmann (oder die Milchfrau?) sie durch volle austauscht.

Auf einem Tetrapack Orangensaft las ich, der Papieranteil dieser Verpackung sei aus norwegischen Wäldern gewonnen, bei denen weniger abgeholzt als neu aufgeforstet werde. Über den Plastik- und Aluminiumanteil oder haben sie nichts geschrieben. Ach, eins noch: "Please flatten before disposal." - Na toll.


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  Frederik Ramm, 2001-04-25